Branchen, die Erfolg versprechen

In der Agrartechnik leisten Unternehmen aus dem Oldenburger Münsterland seit Jahrzehnten Pionierarbeit. Und die Entwicklung geht weiter, getrieben vor allem durch die Computertechnologie. Ohne Hightech läuft in der Landwirtschaft nichts mehr. Alle Geräte, Maschinen und Systeme sind miteinander vernetzt. Die Branche zählt zu den spannendsten – auch weil die Systeme und Maschinen, die hier entwickelt und erprobt werden, in aller Welt gefragt sind.

Gebaut wird immer, heißt es. Und das gilt auch fürs Oldenburger Münsterland. In den Landkreisen Cloppenburg und Vechta erzielte das Bauhauptgewerbe 2020 ein Umsatzplus von 6,5 bzw. 3,6 Prozent. Hoch- und Tiefbau tragen dazu etwa in gleichen Teilen bei, der öffentliche und Straßenbau spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Das Oldenburger Münsterland ist eine der Speisekammern Deutschlands. Dabei pflegen die wichtigen Unternehmen der Region eine enge Partnerschaft mit den ansässigen landwirtschaftlichen Betrieben. Die Nähe zu den Anbauflächen bietet neben qualitativen auch ökologische Vorteile. Was nicht stunden- oder gar tagelang unterwegs ist, kann binnen kürzester Zeit verarbeitet werden.

Auch im Oldenburger Münsterland hat ein erheblicher Teil der Handwerksberufe in den letzten Jahren große Entwicklungsschritte gemacht. Die Digitalisierung hat in den Werkstätten Einzug gehalten und die Arbeitsabläufe erleichtert. Der Fortschritt auf Baustellen wird mit dem Smartphone dokumentiert, Malereibetriebe sichern Daten ihrer Kunden in der Cloud, andere Unternehmen nutzen den 3D-Drucker für die Fertigung. Ein weiteres Zukunftsthema: ferngesteuerter Support.

Viele Firmen haben die Bedeutung von digitalem und dienstleistungsorientiertem Denken und Handeln während der Pandemie neu erkannt. Aber es ist immer noch Luft nach oben. Die IT-Branche entwickelt sich zum entscheidenden Maßstab der Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens. IT wird auch im Oldenburger Münsterland zum Antrieb für Innovation.

Kunststoffprodukte aus dem Oldenburger Münsterland finden sich in jedem Supermarkt. Allein in Lohne stellen etwa zehn Firmen Jahr für Jahr Milliarden Produkte her: Verpackungen, technische Folien, Pflanztöpfe, Spezialteile für die Autoindustrie. Aber auch hier haben Bilder von Müllteppichen auf Ozeanen Produzenten wie Verbraucher zum Umdenken gebracht. Der Anteil wiederverwendeter Rohstoffe wächst. In Forschung und Entwicklung hat längst ein Bewusstseinswechsel eingesetzt.

Ohne die Transportbranche funktioniert nichts. Deshalb werden hier Transformationsprozesse besonders argwöhnisch beäugt. Denn nur mit klaren Perspektiven für zukunftsfähige Antriebe wird der Versorgungsauftrag für Industrie, Handel und Bevölkerung wie gewohnt wahrgenommen werden können. Daneben bietet Künstliche Intelligenz bietet Gründer:innen zahlreiche neue Möglichkeiten, vor allem hinsichtlich einer Steigerung der Effizienz.

Die Maschinen- und Anlagenbauer haben in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta seit Jahren eine starke Position inne. Sie werden zu den „big five" gerechnet, also den fünf wichtigsten Wirtschaftszweigen. Aber niemand ruht sich auf den Erfolgen aus. Auch hier wird Künstliche Intelligenz ein immer größeres Thema. Die Wissenschaftler träumen von der „Smart Factory", in der die Maschinen selbstständig die Fertigungsprozesse koordinieren.