Auf Initiative der beiden Landkreise und mit Unterstützung des Verbunds Oldenburger Münsterland waren im vergangenen Jahr eine Gründungsinitiative gestartet und in Emstek und Vechta sogenannte „START:PUNKTE“ ins Leben gerufen worden. Sie dienen (potenziellen) Gründern als Anlaufstelle. Ziel ist es zu zeigen, dass die Region für Start-ups attraktive Rahmenbedingungen bereithält und Gründungen im ländlichen Raum heute keinen Vergleich mehr mit denen in den Metropolen zu scheuen brauchen. „Das gelingt uns immer besser, wie die Zahlen der IHK belegen“, bestätigt Vechtas Landrat Tobias Gerdesmeyer. „Gründerinnen und Gründer bekommen im Oldenburger Münsterland ihre Chance.“
Beratung zu allen Gründungsfragen
Im Emsteker „Zentrum Zukunft“ befindet sich seit einigen Monaten der „START:PUNKT Landkreis Cloppenburg“. Mehrmals in der Woche führt Projektleiterin Angela Hoefert hier Gespräche zu Themen wie Existenzgründung und Unternehmensnachfolge. „Vom eher lockeren Talk zu einer Geschäftsidee bis zu konkreten Beratungen über Businesspläne und Förderprogramme ist alles dabei“, erklärt sie. Wer schon einen Schritt weiter ist, kann direkt vor Ort loslegen. Drei Co-Working-Plätze sind zurzeit bereits vermietet.
Große Bedeutung haben Kooperationen – etwa mit der Kreishandwerkerschaft Cloppenburg und der IHK – sowie eine möglichst engmaschige Vernetzung der Akteure. So soll etwa ein erstes Treffen von Gründerinnen und Unternehmerinnen aus der Region in den kommenden Monaten zu einer kontinuierlich fortlaufenden Veranstaltungsreihe weiterentwickelt werden. Die Premiere im letzten November, zu der gemeinsam die Wirtschaftsförderungen und Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise Cloppenburg und Vechta sowie die Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft im Oldenburger Münsterland eingeladen hatten, war jedenfalls ein voller Erfolg.
Gründungen in heimatlichen Gefilden
Grundsätzlich, so sagt Angela Hoefert, „helfen wir, wo wir können“. Die Anbahnung und Pflege von Kontakten ist dafür nur ein Beispiel. Dabei kümmert sie sich nicht nur um jene, die nach einem absolvierten Studium den Schritt in die Selbstständigkeit wagen wollen. „Wir nehmen uns auch der Anliegen von Menschen an, die das aus einer Erwerbslosigkeit heraus versuchen.“ Die Bandbreite möglicher Gründungen ist entsprechend groß und reicht vom Yogastudio bis zum HighTech-Betrieb. Insbesondere freue sie sich, „wenn mir jemand berichtet, dass er bewusst im Oldenburger Münsterland bleiben möchte, um seine Ideen zu realisieren“, fügt die Gründungsberaterin hinzu.
Fabian Pleye aus Cloppenburg und Renke Dinklage aus Vechta liefern dafür das passende Beispiel. „Mit unserem Unternehmen Transcide sind wir Experten für datengetriebenen Vertrieb und ersetzen Bauchentscheidungen durch faktenorientierte Entscheidungen“, erläutert Pleye. Die Gründung hat am GO! Start-up-Zentrum in Oldenburg ein mehrmonatiges Coachingprogramm durchlaufen. Nach einer Präsentation im START:PUNKT und intensiven Gesprächen mit Angela Hoefert zieht das junge Unternehmen nun auch einen Standort im Oldenburger Münsterland in Erwägung. „Die erfolgreichen mittelständischen Firmen in der Region sind für uns eine höchst attraktive Zielgruppe“, bekennt Fabian Pleye.
.Darin sieht auch Jan Kreienborg, Geschäftsführer des Verbunds Oldenburger Münsterland, einen der wichtigsten Pluspunkte für Gründungen in der Region. „Die Wege sind kurz, Kontakte schnell geknüpft – und wer etwas bieten kann, was hier bislang fehlt, hat beste Voraussetzungen, erfolgreich zu agieren.“ Nicht nur er geht deshalb davon aus, dass das Oldenburger Münsterland seine gute Platzierung auf der Rangliste der Standorte auch in den kommenden Jahren behaupten wird.